Adversus

Bruder

Adversus


Der tag war klar
Und seltsam schien
Die luft hell durchhaucht, sonderbar
Kroch wÀrme in sein herz

Sieh, dort ging er hin
Auf seinem wege und nie
War ferner ihm der schmerz

Doch bald, mit einem mal
Da war‘n schĂ€del mit augen so kalt
Und fÀuste in der luft

Ein mann in jungen jahren, der
Beseelt von kunst und guter tat
Sich beugen musste der gewalt

Er floh und endlich kam
Er dorthin wo sein herz ward so froh
Und erdenschwarz der duft

Floh fassungslos vor all dem wĂŒten
Unserer korrumpierten zeit
Sein einzig fehler war das denken

Durch hunderte von jahren
Geschieden sind wir brĂŒder
Trennt uns auch der zeiten abgrund
Sehen wir uns wieder

In waldes bann der kirche turm
Ruhte im silbernen licht
Als er kam an der grÀber ruh

Wollte doch nur fĂŒhlen mit denn
Sinnen seiner phantasie und
Forschen nach der zeiten bahn

Hinter ihm die amsel schrie
Und als er sich umwandte, wolkte
Die schwarze wand aus vogelleibern

Plötzlich tat sich auf der mund der
Zeit und fraß ihn fort in einem
Strudel ohne halt, ohne halt

Rauch ward um ihn rum
Und als keine feder mehr fiel
Brannte lichterloh die kirche

Fand sich wieder, eingezwÀngt von
Toten leibern, feuer und metall
In den kriegen alter zeiten

Durch das meer der zeit gereicht
Reckt sich die hand, die deine greift

Er taumelte durch schwelend brÀnde
Ein schlachtfeld, brach, ringsum ihn her
Visionengleich der zeit entstiegen
Schien kein lebend wesen auf dem plan
Doch da fand er einen, der das
SchlachtgetĂŒmmel ĂŒberlebt und
Als er ihm ins auge blickt
Schaut er in sein eigen antlitz

Mit schwert und schild von hÀschern nun
Gejagt flohen sie beide bald dahin
Im schicksal fest vereint und

Als die rettung ward alsbald
Besiegelt gab der krieger ihm
Zum abschied den knauf seines schwertes

So kam er zu dem ort, an dem die
FĂ€uste zu mehren die scham
Mit feigen worten ihn erwartet

Wohl behalten aufgewacht in
Unsrer zeit und tief berĂŒhrt des
Fernen bruders stÀrke er nun

Ein strahl aus gleisend mut
Durchbohrte sein herz ohne wahl
Und so zerschlug er sie im grimm

FĂŒhlte immerfort und hört: seit
Jenem tag ward er ein andrer
Und in seiner hand ruht das metall


Durch das meer der zeit beschenkt
Des schicksals pfad zu dir gelenkt

Durch hunderte von jahren
Geschieden sind wir brĂŒder
Trennt uns auch der zeiten abgrund
Sehen wir uns wieder?
Durch hunderte von jahren
Geschieden sind wir brĂŒder
Einmal war das tor uns weit


Sehen uns nie wieder


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