Heut ist es wieder dran und wir fahrn zu dem Haus hinaus, das aus meiner Welt nicht mehr wegzudenken ist. Wo ich die Farben nicht vergess, die es gemalt hat in meine junge Zeit. Schon von weit her erkenn ich es und weiĂ, es ist soweit, einzutauchen in die Tiefsee der Vergangenheit. Losgekettet, wie befreit, sucht sie Raum, wie ein Baum wĂ€chst sie, die Erinnerung, bleibt nicht mehr stumm, drĂŒckt sich aus, will heraus und lebt sich aus, in eurem Haus.
Wie so oft in den letzten Jahren sitz ich da und hör dir zu, ein Jahrhundert voller Tage, von Erfahrung voll bist du wieder Kind und lÀsst es zu, dass deine Gedanken mich erreichen, nicht verbleichen und mit den Zeiten aus den Zeiten weichen. Die Geschichte deines Weges machst du lichte und verdichtest sie auf ein paar wenig Worte, zeigst mir Orte, die dich prÀgten, die sich in dir niederlegten, die in fast einhundert Jahren dich zu deinem Gang bewegten, deinen Glauben stets belebten.
Das Treffen der Generationen verschrĂ€nkt in sich unsere Stationen. Das Treffen der Generationen, es fĂŒhrt mich hinauf zu neuen Positionen. Das Treffen der Generationen verschrĂ€nkt in sich unsere Stationen. Das Treffen der Generationen, es fĂŒhrt mich heraus aus meinen Positionen.
Juli 95, du gingst auf die 90 zu. Dein Körper bĂ€umt sich auf und forderte schwĂ€chlich seine Ruh. Die Augen tief, verlief dein Weg dem Ende zu, doch deine warmen HĂ€nde drĂŒckten mich und sprachen BĂ€nde. Ja, es glich einem GlĂŒckstag, der vermag, viel zu sagen. Und er hat den Moment, der selten ist, weil man die Worte nicht vergisst, die mit Gewicht eigenartig an der Seele rĂŒhren und meine Sicht zu der Quelle deines Daseins Sinn hinfĂŒhren.
Mit letzter Kraft schautest du auf und hobst ganz langsam deine Hand. Den Blick gebannt hingewandt zu dem Kreuz an der Wand, als sÀhst du Land. Und mit klarer Stimme, klarem Geist erkannt, sprachst du aus, wer dich fand, was dich mit "oben" stets verband. Ganz leise nahm ich Anteil an diesem sanften Geben, im Treffen der Generationen gabst du das Fazit deines Lebens:
"Die Sonne die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ und was mich singen machet, ist, was im Himmel ist."