Ich wach' auf am Nachmittag, der Sodbrand ist enorm, ja, gestern war ich wieder gut in Form. Im Gaumen sitzt der Belzebub, das Aug' ist dunkelrot, die Hypophyse spielt das Lied vom Tod. Während ich mich übergeb', schwör' ich mir ferngesteuert, sofern den Tag ich überleb', es wird nie mehr gefeiert. Weil morgen, ja morgen, fang' i a neues Leben an, und wenn net morgen, dann übermorgen, oder zumindest irgendwann fang i wieder a neues Leben an. Doch wie ich um die Eckn kumm, seh ich mein Stammlokal, und wieder hab' ich keine and're Wahl. Der Franz, der Joe, der Ferdinand, san a schon wieder do, na was macht denn schon ein Achtel oder zwo? Beim fünften Achtel quält mi no der Gewissensbiß, doch was soll's, wenn dieser Tag sowieso verschissen is'? Doch morgen, ja morgen, fang' i a neues Leben an... Es ist vier Uhr in der Früh, i ruf mein Schatzerl an, und zärtlich lalle ich in's Telefon: "Du Mausi, i bin hängenblieb'n, waast eh, in mein' Lokal, doch es war bestimmt das letzte Mal. I schwör's! Die Hauptsach' ist, wir lieben uns, Du waaßt, wia i di mog", d'rauf sagt zu mir mein Mausilein: "Hurch zua, wos i Dir sog: Morgen, ja, morgen, fang' i a neues Leben an, ganz sicher morgen, net übermorgen, oder vielleicht erst irgendwann such i mir an, der net nur sauf'n kann."