Georg Danzer

Fernweh

Georg Danzer


es führt so a g`wundene straß`n bis owe zum meer
verwittert und ned asfaltiert, für d`maschin` ned
so schwer
i schalt in die erste, vom bremsen an krampf in
da hand
und unten die bucht, kieslstana und fels`n am
rand

i sitz ganz allan und i schau über`s meer
mei herz is so leicht, nua mei kopf is no schwer
vom rotwein und rauchen am abend davua
nua afoch so sitz`n und schau`n
des is gnua

hoch ob`n am berghang brummt langsam a lastwag`n
dahin
der kummt nie im leb`n da owa, wo i jetzt grad
bin
des ausbleichte treibholz am strand zwischen
algen und tran
wia knochen von fisch, die vor langer zeit
ausg`storb`n san

da himme is weit und des wossa is kloa
und salzig und kalt, weu`s no fruah is im joa
i schwimm und i tauch und mei kopf kummt zua ruah
nua afoch so treib`n und schau`n
des is gnua

i hab so a fernweh, i waß ned wieso
des macht mi so unruhig und andrerseits froh
a boot gaunz weit drauß`n ziagt einsam sei spur
nua afoch so sitz`n und schau`n
des is gnua

es führt so a g`wundene staß`n bis owe zum meer
die g`hört mir allan und drum komm i da jedes joa
hea
i bin ned von da, owa trotzdem bin i da daham
i kenn jedes schlagloch, i kenn jed`n strauch,
jed`n bam....

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