Es ist morgens halb acht und ich sitz' hier halb wach und ich trink' meinen heissen Kaffee. Schau ins Wochenendblatt, man, die Arbeit bleibt knapp und in Afrika fiel gestern Schnee. Nicht viel neues passiert was mich jetzt intressiert, nur, verlor'n hat mein Fussballverein. Will mich grade beeilen und da les' ich die Zeilen einer Anzeige auf Seite neun:
Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, niemals getragen bisher. Zwei Jahre alt, doch ein Kleid wie gemalt, fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr. Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, Schleppe und Schleier dabei, damals gekauft, aber niemals gebraucht, Telefon: Einundzwanzig Null Drei.
Diese Nummer, der Ort, beides kenn' ich noch gut, schließlich war ich schon beinah ihr Mann. Es war feige und mies, als ich sie dann verließ, aber trotzdem, ich ruf' sie jetzt an. Das ist zwei Hagre her und wir wohnen bei mir, haben Kinder und sind schon zu viert. Und es tut mir nicht leid, dass ein schneeweisses Brautkleid uns am Ende zusammen geführt.
Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, niemals getragen bisher. Zwei Jahre alt, doch ein Kleid wie gemalt, fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr. Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, Schleppe und Schleier dabei, damals gekauft, aber niemals gebraucht, Telefon: Einundzwanzig Null Drei.