Klaus Hoffmann

Herren

Klaus Hoffmann


Sie sind so hart, so ungeheuer lÀssig
sie weinen nie, und wenn dann unbemerkt.
Sie finden Liebe Ă€ußerst nebensĂ€chlich
und schÀtzen Banken, Panzer und ihr Schwert.

Sie geben sich wie strenge Argentinier
sie sind durchblutet wie ein rohes Steak.
Und wenn sie abends ihre alten Lieder
lauthals brĂŒllen, dann hör ich lieber weg.

Sie sind sehr stark, nicht nur in Uniformen,
sie haben Macht, das steht auf jedem Scheck.
Sie schaffen Ordnung nach bewÀhrten Normen,
fließt etwas Blut, erfĂŒllt es seinen Zweck.

Doch wenn sie lieben, dann als Kamerad,
einem Weibe wohlgesinnt,
und sie bocken nur nach Gutsherrenart,
kurz und heftig, aber bestimmt.

Herren, Herren, Herren!

Man sieht sie ĂŒberall zu allen Zeiten,
ein jeder Herr hat auch noch einen Sohn,
die wollen alle fĂŒr den Fortschritt streiten,
es sind die Herzschrittmacher der Nation.

Ihr Schreibtisch ist wie eine Guillotine,
sie sind auch Mensch, doch tÀusche Dich nicht,
denn sie morden mit unschuldiger Mine
ja, der Herr hat auch ein Damengesicht

Herren, Herren, Herren!

Beamte, Gurus und auch Generale
nicht mal im Grabe sehen wir uns gleich.
Die Herrlichkeit trÀgt eine goldne Schale,
und die heißt Macht, lebendig und als Leich.

Ich will das Wort aus meinem Leben streichen,
den Herren dienen war nie meine Pflicht,
sie mögen doch als Kloaufschriften reichen
es kommt der Tag, der unsere Herzen bricht.

Herren, Herren, Herren!

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