Ich kann mich noch an jenem Vormittag seh‘n, In der Frühsommersonne am Hangartor steh‘n, Nach dem Hochdecker schielen, der mir gut bekannt, In der Brise leis‘ knarrend am Vorfeldrand stand. Und dann höre ich sagen, es sei wohl soweit, Und ich rein in die Kiste, verlier‘ keine Zeit, Auf dem Rollweg durch‘s Gras, das sich im Luftstrom wiegt, In die Bahn, die in flimmerndem Licht vor mir liegt.
Der Wind in den Streben, Ein Rütteln, ein Beben, Dann endlich abheben, Mit einem Mal schweben, Ein Blick auf die Spielzeugwelt unten voraus, Über mir nur die Tiefe des endlosen Blaus, Und eindreh‘n und neigen, ausrollen und steigen, In rauschendem Reigen, in sprachlosem Schweigen, Sich winzig zu wissen und zugleich so groß, Erhaben und glücklich und schwerelos, Einen Gedanken lang, einen Augenblick bloß.
Ich kam mir beim Abstellen vorm Hangartor Wie Lindbergh nach seinem Atlantikflug vor. Ich kam seitdem von mancher Reise nach Haus, Aber so stolz wie damals stieg ich nie wieder aus. Ich kenn‘ Himmelhunde zu Haus in der Luft, Sowas von abgebrüht, sowas von ausgebufft, Aber keinen, selbst wenn er die Umlaufbahn fliegt, Der zurückdenkt und nicht doch glänzende Augen kriegt.
Seit dem Tag habe ich wohl manche Ölspur gelegt, Ist mir manch‘ kalte Bö um die Nase gefegt, Hab‘ ich grimmig manche Wetterkarte zerpflückt, Mich in muffigen Flugplatzcafés rumgedrückt. Und doch muß ich nach jedem Kondensstreifen seh‘n, Mich nach allen Motorengeräuschen umdreh‘n, Und bei jedem Start kribbelt es doch ganz egal Zum wievielten Mal, noch wie beim ersten Mal.