Viktor ist ein komischer Kauz - Er ist viel zu dünn und viel zu blass. Er arbeitet in einem Leichenhaus; Wichtig dabei ist ihm der Spaß.
Manchmal, wenn es schon dunkel ist, Nimmt er sich Arbeit mit nach Haus - Ein Fuß, ein Kopf, etwas Haut; Und dann arbeitet er, bis der Morgen graut.
Willst du mir nicht etwas geben, Damit mein Kuss nicht schmeckt so fad? Durch dies Fleisch fließt doch kein Leben. Kalt die Haut, und dennoch zart.
Viktor fühlt sich fremd und allein, Denn er hat Angst vor dieser Welt. Doch bald schon soll alles anders sein - Er schafft sich den Menschen, der ihm gefällt.
Aufwändig steht der Tisch gedeckt, Und temperiert ein erlesener Wein. Frisches Obst und ein Rosengesteck; Viktor will nie mehr speisen allein.
Willst du das Feuer mir nicht entfachen, Bis es vollbracht, dich nicht mehr schonen. Nacht um Nacht bei mir wachen; In diesem Körper lass mich wohnen.
Heute ist es im Haus ganz still - Dies ist eine besondere Nacht. Um einen Kopf mit Gedanken zu füllen, Hat Viktor ein Gehirn mitgebracht.
Alles, was Viktor sucht, ist Liebe, Die er nirgendwo finden kann. Liebe und Wärme... Und so schmeißt er die Maschinen an.
Viktor will nicht mehr einsam sein; Heute ein Arm, morgen ein Bein. Zum Leichenschmauß den besten Tropfen. Viktor, komm, schenk noch mal ein!
Auf die Liebe und den Tod. Auf die Liebe und den Tod. Die Liebe, die du immer gewollt; Den Tod, den du dir ins Haus geholt.
Nur Leben atmen, mehr will ich nicht, Den Glanz der Sterne am Himmelszelt. Durch diese Augen dringt kein Licht; Lass sie nicht dunkel, meine Welt!
Das Werk ist vollbracht, Und so steht sie da, in voller Pracht. Ein Traum von Weib im Totenkleid. Ein Traum von Weib im Totenkleid. Und stockend kommen die ersten Worte Aus dem zusammengeflickten Gesicht. Eine Träne der Freude auf Viktors Wange, Als sie spricht: "Fütter mich!"