Tom Liwa
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Hundert Nächte Im Roxy

Tom Liwa


Die Welt ist eine blaue, pelzige Kugel,
die vor unserem Fenster leuchtet
zwischen den Bäumen, die wir gekauft haben
& dem rostigen Mond
Wir haben die Kaffeemaschine & die Öllampe
aneinandergeschlossen
Farbe tropft von meinen großformatigen Scheißbildern
Wir kennen die Langeweile -
mit dem Kopf unter Wasser
kann ich die Musik nicht hören
Dafür kann ich aus acht verschiedenen Winkeln
Deine Nippel sehn
Wir kannten die Langeweile
& werden sie wiedererkennen
& wenn ich rausmüßte hier,
ich würde neunzig zu zehn jemand erschießen
Also bind mich am Bett fest,
bewahr sie vor mir, die pelzige, blaue Kugel
Der Vermieter sitzt nebenan
hinter seinem zweimarkgroßen Guckloch
& dieses Ding in der Wand ist es,
was unser Liebesnest erhält :
er kennt die Langeweile
und er würde sie wiedererkennen
Ein plötzlicher Wind geht durch die Bäume
und tausend Vögel scheißen auf einmal
Ein Lächeln huscht über Dein schlafendes Gesicht
Ich schrebi die Seite zuende,
schließ das Buch & versteck’s hinterm Schrank,
kratz mich & kratz mich nochmal,
leg mich zu Dir
& schlaf ein wie ein Stein

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