In Kalk, noch ungelöscht, in Eisenbrei In Salz, Salpeter, Phosphorgluten In dem Urin von rossigen Eselsstuten In Schlangengift und in Altweiberspei In Rattenschiss und Wasser aus den Badewannen Im Saft von einem Krötenbauch und Drachenblut In Wolfsmilch und dem sauren Rest der Rotweinkannen In Ochsengalle und Latrinenflut: In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren
Gegart im Sud, erhitzt, gefroren In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren
In eines Katers Hirn, der nicht mehr fischt Im Geifer, der aus den Gebissen Der tollen Hunde träuft, mit Affenpiss vermischt Mit Stacheln, einem Igel ausgerissen Im Regenfass, drin schon die Würmer schwimmen Krepierte Ratten und der grüne Schleim Von Pilzen, die des Nachts wie Feuer glimmen In Pferderotz und heißem Leim: In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren
Nicht gewonnen, nichts verloren In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren
In dem Gefäß, drin alles reingerät Was so ein Medikus herausholt aus dem schwieren Gedärm an Eiter und verpestetem Sekret In Salben, die sie in den Schlitz sich schmieren Die Hurenmenscher, um sich kalt zu halten In all dem Schmodder, den die Lust Zurücklässt in den Spitzen und den Spalten Wer hätte nicht durch solchen Schiet hindurchgemusst! In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren
Lass das gut im Böse bohren In diesem Saft soll man die Lästerzungen schmoren
Ihr Brüder, packt all die saubren Sachen Gehen sie in den verfaulten Kürbis nicht hinein In eure Hosen, um den Bottich voll zu machen Gebt auch die Nachgeburt von einem Schwein hinein Und hat's vier Wochen lang gegoren: In diesem Saft solln eure Lästerzungen schmoren